Eine
andere große Frage war noch notwendig zu lösen. Es war die furchtbarste
Aufgabe und der furchtbarste Auftrag, den eine Organisation bekommen
konnte: der Auftrag, die Judenfrage zu lösen. Ich darf dies auch in diesem
Kreis wieder in aller Offenheit mit ein paar Sätzen sagen. Es ist gut, daß
wir die Härte hatten, die Juden in unserem Bereich auszurotten. Fragen Sie
nicht, wie schwer das war, sondern haben Sie als Soldaten -- ich möchte
fast sagen – ein Verständnis dafür, wie schwer ein solcher Befehl
durchzuführen ist. Haben Sie aber auch bei kritischster Prüfung, nur als
Soldaten für Deutschland denkend, den logischen Schluß, daß es notwendig
war. Denn allein der Bombenkrieg wäre nicht durchzuhalten gewesen, wenn
wir das jüdische Volk noch in den Städten gehabt hätten. Ich habe auch
eine Überzeugung, die Front bei Lemberg im Generalgouvernement nicht zu
halten gewesen, wenn die großen Ghettos in Lemberg, in Krakau, in Lublin
und in Warschau noch da gewesen wären. Der Zeitpunkt, zu dem wir das
letzte große Ghetto in Warschau--ich nenne Ihnen ruhig die Zahl -- mit über
500.000 Juden in fünf Wochen Straßenkämpfen ausgeräumt haben im Sommer
1943, war gerade der letzte Zeitpunkt. Ebenso will ich auch gleich einen
Gedanken, der sicherlich gedacht wird, gleich beantworten. Die Frage heißt:
Ja, wissen Sie, daß Sie die erwachsenen Juden umbringen, das verstehe ich,
aber wie können Sie die Frauen und Kinder...? -- Da muß ich Ihnen etwas
sagen: Die Kinder werden eines Tages groß werden. Wollen wir so
unanständig sein, daß wir sagen: nein, nein, dazu sind wir zu schwach dazu,
aber unsere Kinder, die können sich mit ihnen mal abgeben. Die sollen das
auch einmal auskämpfen. Daß dann dieser jüdische Haß heute kleiner und
später groß gewordener Rächer sich an unseren Kindern und Enkeln
vergreifen, daß sie neumal das Problem zu lösen haben. Dann haben
überzeugt, wenn kein Adolf Hitler überlebt. Nein, das können wir nicht
beantworten. Das wäre feige gewesen und deswegen haben wir eine klare
Lösung vorgezogen, so schwer wie sie war. |
It was necessary to resolve another big
question. It was the most horrible task and the most awful assignment that
any organization could receive: the solution of the Jewish question. I
want to say a few words on the matter to this group with complete candor.
It's good that we had the hardness to exterminate the Jews in our
territory. Don't ask yourselves how difficult it would have been to carry
out such an order, even though, as soldiers, I might say you would
understand. But thinking critically as German soldiers, you can see that
the order was essential. Because we wouldn't have been able to withstand
the aerial bombing if we had had the Jews in our cities. I am also
convinced we would not have been able to hold the Lemberg front of the
Generalgouvernement if the big ghettos in Lemberg, Krakau, Lublin, and
Warsaw had still been there. We cleaned out the last one, the big ghetto
in Warsaw, in summer 1943. In Warsaw there were 500,000 Jews. I tell you
this number confidentially. It took
us five weeks of street fighting. Just the same, I want to answer a little
question that surely you must have. The question is, of course you had to
kill the adult Jews, I understand that, but how could you do the same to
the women and children? So I have to tell you something: The children will
be grown one day. Do we want to be so improper that we say, no, no, we're
too weak to kill children. Our children can deal with them. Our children
will fight that one out. But the Jewish hate, small today, will be big
tomorrow, and the grown avengers will attack our children and
grandchildren, who will then have to deal with them. I am convinced that
this will be the case even if Adolf Hitler does not survive. No, we cannot
shirk our responsibility to kill all the Jews. That would have been
cowardly and therefore we adopted a clear solution to the problem, as
difficult as it was.
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